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Rüsten mit Einspareffekt

Zur Produktion von Verzahnungsteilen an ihrem Standort in der Slowakei vertraut Bauer Gear Motor auf zwei neue Wälzfräsmaschinen vom Typ LC 180 von Liebherr. Die Maschinen zeichnen sich durch ihre universelle Einsatzfähigkeit aus. Es werden rund 180 verschiedene Teile in unterschiedlichsten Größen auf ihnen produziert.

Zwei Wälzfräsmaschinen des Typs LC 180 produzieren Schneckenräder, Räder und Wellen. – Bild: Bauer Gear Motor

Große Getriebemotoren fertigt Bauer in Esslingen, die kleineren Antriebe im slowakischen Zlaté Moravce. Eine Besonderheit an diesem Produktionsstandort ist die eigene Wickelei für Elektromotoren. “Das macht uns gegenüber dem Wettbewerb deutlich flexibler”, erklärt Marketingleiter Philip Crowe. Flexibilität ist ohnehin eine der weiteren Zutaten im angesprochenen Erfolgsrezept. Die Elektromotoren werden mit Stirnrad-, Flach-, Kegelrad- oder Schneckengetrieben kombiniert. Je nach Einsatzbereich kommen sehr unterschiedliche Materialien wie Aluminium oder Grauguss zum Einsatz. Aber: Alle Varianten werden auf einer Linie produziert.

Durch das Bauer-Produktionskonzept ist es dem Unternehmen gelungen, seit 2012 die durchschnittliche Produktionszeit pro Werkstück auf fünf Tage zu halbieren. Lagerbestände, Umrüstzeiten und “Work in progress” konnten deutlich reduziert werden, bei gleichzeitiger Verbesserung der Liefertreue zum Kunden. In der Produktion legt Bauer höchsten Wert auf Qualität.

Der innovative Kegelradantrieb HiflexDrive. – Bild: Bauer Gear Motor

Bei dem Ausbau des Maschinenparks in Zlaté Moravce entschieden drei Aspekte über den Hersteller: “Qualität, Flexibilität, Verfügbarkeit.” Raghavendar Kuberan, Director Gear Technology bei Bauer, entschied sich für zwei Wälzfräsmaschinen LC 180 von Liebherr, die für Schneckenräder und Vor- und Fertigbearbeitung von Rädern und Wellen eingesetzt werden können.

“Wir klären bei großen Investitionen im Vorfeld unsere Anforderungen mit den Lieferanten ab. Dazu muss jedoch die Kommunikation funktionieren, der Lieferant muss über das entsprechende Know-how verfügen und die Fähigkeit besitzen, qualitativ exzellente Produkte herzustellen. Gerade bei hochwertigen Maschinen ist es unabdingbar, dass eine enge Abstimmung zwischen den Fachleuten beider Parteien erfolgt.” Bauer Gear Motor aus Esslingen hat eine lange Tradition. Das heute zur US-amerikanischen Altra Industrial Motion zugehörige Unternehmen wurde bereits 1927 von Wilhelm Bauer gegründet, dem Erfinder des Getriebemotors. Dieser ist bis heute das Kerngeschäftsfeld des Unternehmens.

Zahlen + Fakten Maschinendaten Wälzfräsmaschine LC 180 von Liebherr Modul (mm) 3,00 Werkstückdurchmesser (mm) 180 Axialweg (mm) 250 / 400 Shiftweg (mm) 180 Fräserdurchmesser (mm) 90 Einspannlänge (mm) 213 Werkzeugdrehzahl (min-1) 6000 Breites Einsatzspektrum

“Unsere Antriebe werden in unzähligen Anwendungen verwendet”, berichtet Kuberan. “Wir bieten applikationsspezifische Lösungen für viele Branchen an. Unsere Getriebemotoren finden sich in allen Industrieanwendungen, wo Material bewegt wird. Die Bandbreite ist wirklich riesig.” In diesem Spezialgeschäft ist Bauer ein Hidden Champion.

Gefragt nach dem Erfolgsrezept, antwortet der Getriebespezialist: “Wir konzentrieren uns auf Spitzenleistungen bei den elektromechanischen Komponenten wie Kupplungen und Getriebe.” Typische Anwender kommen aus dem Eisenhüttenwesen, der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, der Krantechnik, der Schüttgutfördertechnik, der Wasser- und Abwassertechnik, dem Bereich Textilmaschinen oder der chemischen Industrie.

Motoren mit Flachgetriebe (BF-Serie) im Detail. – Bild: Liebherr, Bauer Gear Motor

Auf der Grundlage des Bauer-2000-Baukastensystems kann das Unternehmen weitaus mehr als eine Million Varianten an Getriebemotoren kreieren. Kuberan: “Schnelle und zuverlässige Lieferungen zeichnen uns genauso aus wie unsere Branchenkenntnisse. Wenn wir für die Nahrungsmittelindustrie einen Antrieb bauen, muss der selbstverständlich den dortigen Vorgaben und Standards entsprechen, zum Beispiel den Hygienevorschriften. Unsere Experten können das garantieren.” Im Vertrieb arbeiten nur Ingenieure, die in den Kernsparten über spezielle Branchenkenntnisse verfügen.

Die erste Liebherr-Maschine kaufte Bauer bereits im Jahr 1986. Die LC 255 stand damals noch im Werk München, das längst umgezogen ist. Auf den beiden neuen Maschinen werden 180 unterschiedliche Teile hergestellt, bei einer relativ kleinen Losgröße von im Schnitt 50 bis 200 Stück. “Da wir mehrfach pro Schicht umrüsten, waren uns kurze Rüstzeiten sehr wichtig. Zeitverluste können wir an dieser Stelle nicht hinnehmen”, betont Kuberan.

Die auf den Maschinen gefertigten Ritzel und Zahnräder liegen im Modulbereich 0,5 bis 3. Teile von 5,4 bis 180 mm können automatisch geladen werden. “Wir produzieren aber auch Teile bis 210 mm, indem wir den Tisch verändern und manuell laden.” Die Gegenständer sind mit einem Ringlader ausgestattet, der eine schnelle Be- und Entladung ermöglicht. Je nach Bauteil liegt die Ladezeit unter 3 s.

Greiferwechsel erfolgen werkzeuglos. Ringlader für die LC 180 können Werkstücke mit einem Gewicht von bis zu 15 kg beladen. Für die kleinsten Stücke stattete Liebherr die Maschinen bei Bauer Gear Motor mit einem speziell angepassten Sensor aus. Beide werden für unterschiedliche Aufgaben eingesetzt. Eine bearbeitet gehärtete, die andere weiche Teile.

Zitat

“Gerade bei hochwertigen Maschinen ist es unabdingbar, dass eine enge Abstimmung zwischen den Fachleuten beider Parteien erfolgt.”

Raghavendar Kuberan, Director Gear Technology bei Bauer

Innovative Bedienoberfläche

Motoren mit Schneckengetriebe (BS-Serie) – Bild: Liebherr, Bauer Gear Motor

Durch visuelle Darstellungen und Animationen der neuen Bedienoberfläche LHGe@rTec wird der Maschinenbediener unterstützend durch die Menüs geführt. Auch komplexe Vorgänge werden bei der Eingabe durch eine graphische Darstellung vereinfacht. Zudem kontrolliert die intelligente LHGearTec-Steuerung alle nötigen Eingaben auf Plausibilität. Durch eine Online-Konformitätsprüfung mit entsprechender Visualisierung werden Eingabefehler vermieden.

“Wir wollten von vornherein mit einer zukunftsfähigen Software arbeiten”, erläutert Verzahnungsexperte Kuberan. Die neue Software steuert die Bedienerführung für Prozess- und Umrüstzyklen und funktioniert mit einer Multi-Touch-Bedienung mit graphischer Eingabeunterstützung.



  • Industry Pilot
  • 13.11.2016
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